Für alle statt für wenige


Mühlegut JA – Autobahn NEIN

12.November.2017

Die Mitglieder der SP Rorschach Stadt am See trafen sich, um die Parolen zu den Abstimmungen in Goldach zu fassen und die Vernehmlassungsantwort zum Autobahnanschluss zu diskutieren. Der Abend zeigte, dass sich die SP nicht grundsätzlich gegen neue Strassen stellt.

Das Projekt zur Zentrumsentwicklung in Goldach ist ein durchdachtes Gesamtkonzept. 80 % des Verkehrs über die Barriere ist Goldacher Binnenverkehr und damit hausgemacht. Eine Umfahrung ist dafür keine Alternative. Mit der Verlängerung der Mühlegutstrasse wird aber nicht nur die Erschliessung des Baulandes der Ortsbürger geregelt, sondern mit der neuen Unterführung auch der Ausbau und eine Qualitätssteigerung im öffentlichen Verkehr auf Strasse und Schiene ermöglicht. Dazu trägt auch der neu zu erstellende Bushof auf dem Bahnhofplatz bei. Mit der Neugestaltung der Hauptstrasse als drittes Element wird die vorhandene Fläche des Strassenraums so genutzt, dass die Aufenthaltsqualität massiv gesteigert und die Attraktivität für Fussgänger und Velofahrende deutlich erhöht werden kann. Einziger Wermutstropfen bleibt der mehrspurige Dorfplatz-Kreisel mit Einspurstrecken – ein ausgewachsenes Strassenmonster, das im Zentrum eines Dorfes eigentlich nichts zu suchen hat. Die SP beschliesst grossmehrheitlich zu allen drei Goldacher Projekten die JA-Parole.

Die SP will sich in ihrer Vernehmlassung zum neuen Autobahnanschluss nicht in Details verlieren und setzt sich darum gar nicht erst mit den einzelnen Projektelementen auseinander. Die Kritik ist grundsätzlicher Natur. Die Mitglieder sind überzeugt davon, dass dieses Strassenprojekt auf Lösungsansätzen des letzten Jahrhunderts beruht: man will mit noch mehr Strassen den wachsenden Verkehr bekämpfen. Dafür soll das zentrale Entwicklungsgebiet im Herzen der drei Gemeinden entwertet und durch eine neue Hochleistungstrasse zerschnitten werden. Überall dort, wo es aus Sicht der Befürworter Chancen gibt, gibt es aber eben auch Risiken. Im ganzen Kanton lässt sich kein einziges Beispiel dafür finden, bei welchem die Flächen rund um einen Autobahnanschluss irgendetwas an Lebensqualität zu bieten hätten. Aldi, Lidl, McDonald’s und Co. lassen grüssen. Dazu kommt, dass sich unsere Region durch einen überdurchschnittlichen Leerwohnungsbestand und viele brachliegende Gewerbeflächen auszeichnet. Es gibt überhaupt keine Garantie dafür, dass sich die im Masterplan skizzierten Entwicklungspotentiale jemals erschliessen lassen. Und dann wird aus dem Plus eben ganz schnell ein Minus.

 




SP vor Ort