Für alle statt für wenige


Trotz Versprechen keine Notfallstation mehr in Rorschach?

7.September.2020

Die SP Rorschach Stadt am See macht sich seit langem für eine Weiterführung des Spitals Rorschach stark und hält die Schliessung nach wie vor für einen Fehlentscheid. Sie ist überzeugt, dass die Zentralisation und Konzentration der Spitalversorgung am Ende teuer zu stehen kommt. Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen hängt auch vom Angebot ab; wenn dieses umfangreicher und spezialisierter wird, steigt die Nachfrage. Die Zentralisierung birgt vor dem Hintergrund von bestehenden und künftigen Epidemien ein hohes Risiko.

Zu diesem Schluss kommt die SP Rorschach Stadt am See, die sich nach längerer Corona bedingter Versammlungsabstinenz im Kulturraum «Kleberei» zu einer ordentlichen Mitgliederversammlung getroffen hat. Denn nebst der Vorstellung der KandidatInnen für die Kommunalwahlen in der Stadt Rorschach und den Gemeinden Goldach und Rorschacherberg gab vor allem das Spital Rorschach, resp. dessen unsichere Zukunft viel zu reden.

Kommission für ein «kann» statt ein «muss»
Für viel Ärger sorgte der Hinweis, dass die vorberatende Kommission des Kantonsrates für die kommenden Session (diese beginnt am nächsten Montag, 14. September) beschlossen hat, die Gesundheits- und Notfallzentren entgegen der klaren Botschaft der Regierung, dass alle Standorte, die ihr Spital verlieren, zwingend ein GNZ erhalten, nochmals umkrempeln will und statt einem «muss» dem Kantonsrat nun ein «kann» für mögliche Notfallzentren schmackhaft machen will. Im Wissen, dass genau in diesen Vorgehensweisen viel negative Energie vorhanden sein kann, nimmt die SP Rorschach Stadt am See mit Befremden zur Kenntnis, dass hier auf dem Buckel der Bevölkerung in unlauterer Weise dauernde Strategiewechsel vollzogen werden und hofft, dass hier der Kantonsrat Gegensteuer gibt. Die SP Rorschach Stadt am See weist mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass der Bevölkerung der Region versprochen wurde, dass weiterhin eine Notfallbehandlung in der Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet sein werde. Die SP Rorschach Stadt am See wird sich da nicht über den Tisch ziehen lassen.

Evaluation in Auftrag geben
Die SP Rorschach Stadt am See fordert für Rorschach sogar ein Gesundheits- und Notfallzentrum plus (GNZ+), d.h. mit einer Klinik und umfassender ambulanter Versorgung. Das bestehende Ambulatorium Rorschach der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin ist zu integrieren und das GNZ+ muss organisatorisch ein Teil des Kantonsspitals sein. Zudem soll die Schliessung der Regionalspitäler mitschreitend von einer unabhängigen Fachstelle evaluiert werden. Nach fünf Jahren soll beurteilt werden, inwieweit die angestrebten Effizienzsteigerungen eingetreten sind, welches die Auswirkungen auf die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Regionen des Kantons und auf den Gesamthaushalt des Kantons sind sowie welche erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen sich ergeben haben.

Die Region hat versagt
Für die SP Rorschach Stadt am See ist es bedauerlich, dass sich die Region nicht zu einer gemeinsamen Rettungsstrategie für das Spital Rorschach durchringen konnte und – im Unterschied zu anderen Spitalstandorten – das Spital kampflos und ohne Gegenforderungen aufgegeben wurde. Offen bleibt, was mit der Liegenschaft am alten Standort passiert. Die Stadt Rorschach hat das Spitalareal 1990 dem Kanton für einen symbolischen Preis von einem Franken verkauft. Bleibt wenigstens zu hoffen, dass die Stadt Rorschach das Spital auch wieder für einen Franken zurückerhält.

200907 Medienmitteilung der SP Rorschach Stadt am See




SP vor Ort